Mit Holz verheiratet

Capelle - Das Licht in der Krippe leuchtet schon. Die Feuerstelle und der Brunnen stehen. Alles ist bereit für Maria, Josef und das Christuskind.

In liebevoller Kleinarbeit hat Bernhard Oppermann die Figuren geschnitzt, die nun in der Krippe im Heimathaus stehen.

Auch die heiligen drei Könige und die Tiere schnitzte der Rentner in den vergangenen drei Monaten. Schon im vergangenen Jahr wollte er die Figuren anfertigen, doch die Zeit war zu knapp. Um die von Erich Rinschede gebaute Krippe nicht unbewohnt zu lassen, liehen sich die Mitglieder des Heimatvereins damals die Figuren aus.

Nun können die beiden Rentner stolz auf ihr Werk mitten im Herzen des Heimathauses blicken, in dem viel Arbeit steckt. Erich Rinschede gestaltete aus Brettern eines alten Eichenfußbodens die Behausung und den Vorplatz und Bernhard Oppermann schnitzte aus einer Linde die Figuren. Mit geübter Hand verlieh er den Gesichtern Ausdruck. Schon vor seiner Tischlerlehre begeisterte sich Bernhard Oppermann für Holzarbeiten.

"Ich nahm ein Stück in die Hand, arbeitete ein bisschen daran und schon nahm es Gestalt an", berichtet der 73-Jährige. Nach seiner Lehre blieb er dem Tischlerhandwerk treu. "Mein ganzes Leben bin ich mit Holz verheiratet gewesen", so Oppermann.

Selbst im Ruhestand lernte er weiter und holte sich den "Feinschliff" in der Schnitzschule Oberammergau. Mittlerweile schnitzt er nicht nur für sich und seine Vereinskameraden, sondern bietet auch Auftragsarbeiten an. Als nächstes möchte er sich dem münsterländer Kiepenkerl widmen.

Auch Erich Rinschede hat immer wieder neue Ideen und Projekte. "Ich habe jedem meiner zehn Enkelkinder eine Krippe gebaut", erzählt der 81-Jährige stolz.

Auch Restaurationsarbeiten erledigt der gelernte Zimmermann. "Man muss ja was tun im Alter", sagt er und lacht. - Leo

Freitag, 22. Dezember 2006 Quelle: Ruhr Nachrichten (Nordkirchen)