Karte Nordkirchen_Ausschnitt

 
A. Im Ortsteil Nordkirchen - Übersichtsplan













 

 

 

 

 

 

 

 

 

1    Rathaus / Touristeninformation

2    St. Mauritius (Kath. Kirche)

3    Schlaun-Cafe -  Küsterhaus - Vikarienhaus

4    Kinderheilstätte - Armenhaus

5    Altenbegegnungsstätte - Vikarienhaus Nr. 7

6    Mauritiusschule (Grundschule)

7    Bürgerhaus - Kinderbewahrschule

8    Johann-Conrad-Schlaun-Schule (Gesamtschule)

9    Alte Rentei

10  Nepomukkapelle

11  Kreuz-Kirche (Evang. Kirche)

12  Mühle Rath

 

Rund um Nordkirchen

13  Alte Wassermühle am Gorbach

14  Alte Burganlage im Hirschpark


 

 

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Rathaus

 

Vor 1955 Volksschule

1955 – 1975 Gebäude der Amtsverwaltung für die Orte Nordkirchen, Südkirchen, Capelle

seit 1975 Rathaus der Gemeinde Nordkirchen

1989 letzter Umbau mit Erweiterungsmaßnahmen

 

1. Rathaus

 

In dem Eckhaus (Bergstraße/Bohlenstraße) waren bis 1955 in einer zweizügigen Volksschule im Untergeschoss die Jahrgänge 5 bis 8 der Knaben und im Obergeschoss die Jahrgänge 3 und 4 (Mädchen und Knaben) untergebracht.

 

Heute, nach mehreren Um- und Anbauten, befindet sich in dem Gebäude die Gemeindeverwaltung mit etwa 30 Beschäftigten. Der Rat tagt allerdings nicht hier, sondern im Bürgerhaus). Das erweiterte und neu ge­staltete Rathaus wurde in der jetzigen Form am 27. Mai 1989 seiner Bestimmung übergeben. Architekt war der Nordkirchener Heinz Barlage. Für ihn bestand die besondere Aufgabe darin, die Erweiterung des Gebäudes sowohl unter städtebaulichen als auch unter funktionellen Gesichts-punkten zu gestalten.

 

Die Pumpe vor dem Rathaus erinnert an eine hier ehemals vorhandene öffentliche Wasserstelle.

 

 

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St. Mauritius

 

1715 – 1719 vermutlich nach Entwürfen von Peter Pictorius im Renaissancestil als dreischiffige Stufenhalle mit Kreuzrippengewölbe errichtet (im Auftrag von Ferdinand von Plettenberg, der den Bau nach schwerer Krankheit gelobt hatte)

1884 auf Kosten von Graf F. Esterhazy renoviert und dem Zeitgeschmack entsprechend im neoromanischen Stil ausgestaltet

1979 Modernisierung des Chorraumes nach dem II. Vatikanischen Konzil, um die Mitgestaltung der Eucharistie durch die Gemeinde zu ermöglichen

 

2. St. Mauritius (Kath. Kirche)

 

Domus Mea Domus Orationis (Mein Haus ist ein Haus des Gebetes, Jes. 56,7) – mit diesen Worten öffnet sich dem eintretenden Besucher der Blick vorbei am romanischen Taufstein aus dem 13. Jh. - dem ältesten Zeugnis der Pfarrei Nordkirchen - auf  eine dreischiffige, vierjochige Stufenhallenkirche mit einem Chor aus drei ganzen und zwei halben Seiten eines Zehnecks (5/8 Schluss). Die Decke besteht aus Kreuzgewölben mit Rippen und Schlusssteinen auf Kreuz- und Wandpfeilern.

 

Der Kirchturm von St. Mauritius mit seiner geschweiften Barockhaube beherbergt 5 Glocken, davon 3 „ältere“. Das Geläut erklingt vierstimmig in der Tonlage f-as-b-des. Historisch bedeutend ist eine der ältesten und kostbarsten Oktavglocken Westfalens aus dem 13. Jh.. Die heutige Kirche steht an der Stelle eines Vorgängerbaus, den Schlossherr Gerhard von Morrien im 16. Jh. hier vom Coesfelder Baumeister Henrik de Suer errichten ließ, um die mittelalterliche Kirche am Schloss abreißen zu können.

 

Der Chorraum, das Herzstück der Kirche, wurde in seiner heute schlichten Form 1979 vom Düsseldorfer Künstler Prof. Jochen Pönsgen gestaltet. Er schuf den Bodenbereich in schwarzem und weißem Marmor, den runden Altar, den Ambo und die hellen Chorfenster.

Dominierend ist eine Kreuzigungsgruppe über dem Hochaltar des „Altmeisters“ Wilhelm Theodor  Achtermann (geb. 15.08. 1799 in Münster) die sich vermutlich seit der ersten Hälfte des 19.Jh. in der Kirche befindet, eingerahmt von zwei Chorstühlen, die Graf F. Esterhazy 1884 anlässlich einer Renovierung und „Romanisierung“ stiftete. Bei dem Kruzifix handelt es sich um den einzig erhaltenen Gipsabdruck eines Sandsteinkreuzes, das Achtermann als viel bewunderte Abschlussarbeit an der Berliner Akademie der Künste vorlegte. Die Assistenzfiguren wurden von anderen Künstlern ergänzt.

 

Zwei ehemalige Buntglasfenster des Chores finden sich heute beiderseits des Eingangs über den Kapellen. Sie wurden vom Herzog von Arenberg 1912 aus Anlass der Erstkommunion seiner Söhne Engelbert und Erich gestiftet: Das linke Fenster zeigt den Prinzen Erich vor der alten Wasserburg, das rechte den Erbprinzen Engelbert mit der Darstellung des heutigen Schlosses. Die Fenster – hergestellt in der päpstlichen Hofglasmalerei von Hein Derix in Kevelaer - bestechen durch die fast fotografische Feinheit der Glasmalerei.

 

An der rechten Seite des Chorraumes steht eine Statue aus der Zeit um 1900, die Jesus mit einem flammenden Herzen zeigt, dem Sinnbild gottmenschlicher Liebe. Ein Gang durch das Mittelschiff wird begleitet von zahlreichen Heiligenstatuen aus der zweiten Hälfte des 19. Jh.: Links, am zweiten Pfeiler der Orgelbühne findet sich der heilige Mauritius, der Schutzpatron der Kirche. Im Uhrzeigersinn folgen der Heilige Antonius von Padua (1195 als Sohn einer Adelsfamilie in Lissabon geboren), der Heilige Joseph – Ehemann von Maria – und am übernächsten Pfeiler der Heilige Aloisius von Gonzana (1568 in Castiglione geboren). Auf der rechten Seite folgt nach der Kanzel die Heilige Elisabeth von Thüringen (1207 als Tochter des ungarischen Königs Andreas II. geboren), die Heilige Katharina von Alexandrien (Tochter des Königs von Alexandrien im 4. Jh.) und der Heilige Stephanus (einer der ersten Diakone im 1. Jh.).

 

Der Kreis der Heiligen wird an zwei Stellen unterbrochen: An der Kanzel (Ende 19. Jh.) zeigen die Darstellungen rechts vorne „Jesus im Gespräch mit einer Frau am Jakobsbrunnen“ und „Jesus überreicht den Schlüssel an Petrus“. An ihren Ecken befinden sich die Figuren des Heiligen Bonifatius (im 8. Jh. erster Missionar im deutschsprachigen Raum) und des heiligen Liudger (805 n. Chr. zum ersten Bischof von Münster geweiht). Am zweiten Pfeiler links befindet sich ein neoromanisches Wandaltärchen aus dem ausgehenden 19. Jh.. Das Marienbild - Nachbildung einer Ikone in byzantinischer Art - symbolisiert die  „immerwährende Hilfe“. Maria mit dem Kind wird begleitet von den Erzengeln Michael und Gabriel. Mit ihren Leidenswerkzeugen weisen sie bereits auf den Kreuzestod Jesu hin.

 

An den Außenwänden der Kirche wird in 14 Kreuzwegbildern, geschaffen 1912 von dem Wiedenbrücker Künstler Heinrich Repke (1877 in Werne geboren), der Leidensweg Jesu nach-gezeichnet.

In den Fenstern darüber sind die acht Seligpreisungen dargestellt. Sie wurden im Jahr 2003 erneuert, wobei die figürlichen Darstellungen in schlichtere Hintergründe eingebettet wurden. So fin-det sich beispielsweise hinten rechts die Seligpreisung „Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit Willen“ - mit einer Darstellung des Heiligen Bonifatius.

 

Verlässt man die Kirche, so passiert man zur Linken die Beichtkapelle mit ihrem neoromanischen Beichtstuhl, zur Rechten die Sakramentskapelle. Sie dient der persönlichen Andacht und enthält einen ehemaligen Seitenaltar aus dem 19. Jh. mit kunstvoll geschnitztem, älterem Barocktabernakel und einer Strahlenmadonna aus dem 16.Jh.

 


 

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Schlaun-Cafe -  Küsterhaus - Vikarienhaus

 

1727 von Conrad Schlaun auf Veranlassung Ferdinand von Plettenbergs errichtet

1974 von privater Hand erworben und in ein Cafe umgebaut

 

3. Schlaun-Cafe -  Küsterhaus - Vikarienhaus

 

Dort, wo heute Kaffee und Kuchen gereicht werden, befand sich seit Errichtung des Gebäudes eine Wohnung für Kirchenbedienstete – die letzte Küsterfamilie wohnte hier bis September 1970. Nach dem ursprünglichen Entwurf Schlauns wurde der nördliche Teil des Hauses als Wirtschaftsbereich genutzt. Dieser besaß auf der Rückseite ein eigenes Tor zu Deele und Kuhstall für die zur Vikarie gehörige Landwirtschaft. Die Aufteilung ist von Westen her noch gut erkennbar. Im niedrigeren Obergeschoss befanden sich Schlaf- und Gesindestuben.

 

Die schlichte Kirchplatzfront zeigt 5 Fensterachsen, wobei die mittlere durch flache Schlitzblenden und Vorlagen betont ist. Hier findet sich das im Dorf allgegenwärtige Allianzwappen der Plettenberg-Lembecks. Möglicherweise markiert es den ursprüng-lichen Eingang des Hauses. 

 

 

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Kinderheilstätte am Kirchplatz - Armenhaus

 

1556 urkundliche Erwähnung des ersten Armenhauses (Vorgängerbau) gestiftet von Gerhard von Morrien

1730 - 1732  Erstellung des heutigen Gebäudes nach Plänen von Johann Conrad Schlaun, gestiftet von Ferdinand von Plettenberg

1853 Umwandlung des Armenhauses in ein Krankenhaus „Ferdinand- Hospital“, später spezialisiert auf Lungenerkrankungen

1965 Umwandlung des Krankenhauses in eine Kinderheilstätte – heutige Verwendung als Verwaltungsgebäude

 

 

4. Kinderheilstätte - Armenhaus

 

Der ursprüngliche Entwurf Schlauns ist auch heute noch weitest-gehend erhalten: ein langgestrecktes, zweigeschossiges Gebäude  mit zurückhaltender Fassadengestaltung durch „Blenden“ (zurückspringende Bereiche im Mauerwerk) und „Vorlagen“ (vor-springende Bereiche im Mauerwerk), wobei je 5 Fensterachsen symmetrisch um die mittlere Tür angeordnet sind.

 

Drei ursprünglich identische Türen befanden sich in den Vorlagen. Der heutige Torbogen links wurde erst später hinzugefügt. Nach dem alten Grundriss führte die linke Tür in eine separate Wohnung, die mittlere – mit dem Allianzwappen und der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies geschmückt -  zu 14 Pfründnerstuben mit großem Gemeinschaftsraum. Die rechte gab Zugang in den Wirtschaftsteil mit Küche, Nebenräumen und einer Wohnung für die „Beschließerin“.

 

Den Armen wurde zur Pflicht gemacht „beständig ein friedsames und ehrbares Leben zu führen, täglich eine Messe zur zeitlichen und ewigen Wohlfahrt der Besitzer des Hauses Nordkirchen zu hören und sonnabends der singenden Litanei beizuwohnen, sowie wenigstens einmal im Monat zu beichten“. Das Gebäude beherbergt heute die Verwaltung der „Kinderheilstätte“  Nordkirchen. Eine Einrichtung der Caritas, die ca. 500 geistig behinderte Kinder und Jugendliche aus dem südlichen Teil des Kreises Coesfeld in der Frühförderung, dem Kindergarten und der Maximilian-Kolbe-Schule betreut. Ca. 200 von ihnen sind vor Ort im angegliederten Wohnheim unter-gebracht.

 

 

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Alte Mädchenschule

 

Hinter dem alten Backhaus rechts - vorbei an der alten Mädchenschule - führt ein beschaulicher Weg über das Gelände der Kinderheilstätte mit der Maximilian-Kolbe-Schule, dem neuen Sinnesgarten, den Unterkünften, Versorgungsgebäuden und einer Obst-wiese mit „Streichelzoo“.


 

 

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Altenbegegnungsstätte – Vikarienhaus Nr. 7

 

1675 als Haus des Vikars erbaut
seit Beginn des 20. Jh. Wohnhaus für verschiedene Familien

Heute Altenbegegnungsstätte

 

5. Altenbegegnungsstätte - Vikarienhaus Nr. 7

 

Haus Nr. 7 - heute wohl das älteste in Nordkirchen – war zur Zeit seiner Erbauung 1675 mit seinen vielen Glasfenstern und seinen mit Ziegeln statt mit Lehm ausgefüllten Gefachen beinahe schon luxuriös. Zusammen mit einer für damalige Zeiten sicherlich  komfortablen Ausstattung bot es dem jeweiligen Vikar eine angenehme Unterkunft.

 

Nach dem Bau einer neuen Vikarie an der Bergstraße zu Beginn des 20. Jh. lebten verschiedene Familien in dem Haus. Dabei befanden sich die Wohnräume im linken Teil, rechts dagegen lagen Wirtschaftsräume. Nach aufwendigen Renovierungen Anfang der siebziger Jahre wird das Gebäude heute als Altenbegegnungsstätte genutzt. Aus der alten Tenne wurde eine gemütliche Stube, ein Treffpunkt vorwiegend für ältere Menschen.

 



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Mauritiusschule

 

1955 Fertigstellung des heutigen Altbaus

1999 Übergabe des modernen Anbaus

 

6. Mauritiusschule (Grundschule)

 

Die Mauritiusschule ist heute die dreizügige katholische Grundschule für den Ortsteil Nordkirchen. Das Schulgebäude an der Mühlenstraße besteht aus einem eingeschossigen Altbau und einem moderneren Erweiterungsbau.

 

Der Altbau geht zurück auf eine Planung des Architekten Hubert Bielefeld aus Lüdinghausen und wurde im ersten Abschnitt 1955 fertig gestellt. Die Baukosten wurden damals mit 280.000 DM angegeben. Vor dem damaligen Neubau der Volksschule wurde das heute der Caritas gehörende Ge­bäude der Mädchenschule“ an der Mauritiusstraße genutzt. Im Jahre 1961 kamen drei Klassenräume und ein Lehrmittelraum hinzu. Die steigende Zahl der Grundschüler erforderte Ende der 90er Jahre ei­nen erneuten Erweiterungsbau. Nach einem Architekturwettbewerb wur­de die Erweiterung auf der Basis des Entwurfes der Nordkirchener Architektin Rita Wetter be­schlossen. Dieser Erweiterungsbau unterscheidet sich gestalterisch bewusst vom alten Backsteinbau und verwendet moderne Materialien wie Glas und Stahl in den Fenster- und Türelementen und eine weiße Putz­fassade in der äußeren Ansicht.


 

 

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Bürgerhaus - Kinderbewahrschule

 

1892 Einrichtung des Gebäudes als Kinderbewahrschule auf Veranlassung durch Graf Nikolaus Josef von Esterhazy

1921 Nutzung als Unterkunft für erholungsbedürftige Kinder der Kinderheilstätte

1978 Kauf des Gebäudes durch die Gemeinde Nordkirchen – Nutzung als Nebengebäude der Hauptschule

1990 Umbau des Gebäudes zum Bürgerhaus

 

7. Bürgerhaus - Kinderbewahrschule

 

Hatte bereits Gräfin Maria Esterhazy Galantha 1852 die Erweiterung des Armenhauses am Kirchplatz durch ein Krankenhaus veranlasst, so tat es ihr der Sohn Nikolaus Josef  mit der Anordnung zur Errichtung einer „Kinderbewahrschule“ – heute würde man Kindergarten sagen - 1891 gleich. Kinder zwischen drei und sechs Jahren konnten aufgenommen und ganztägig betreut werden, was unter den Nordkirchenern große Zustimmung fand.

 

Nach dem Tod des Grafen 1897 wurde Schloss Nordkirchen 1903 von Herzog Engelbert Maria von Arenberg gekauft, wodurch auch Armenhaus und Kinderbewahrschule in sein Eigentum übergingen. Unter dem neuen Besitzer wandelte sich der Kindergarten all-mählich in ein Kindererholungsheim für unterernährte Mädchen und Jungen aus den Ruhrgebietsstädten. 1921 wurde es unter der Verwaltung des Caritasverbandes Münster - neben dem Gebäude am Kirchplatz - zum Genesungsheim II der Kinderheilstätte, die damals lungenkranke Kinder betreute. 80 kleine Patienten konnten hier nach Fertigstellung des Anbaus bis in die 60er Jahre untergebracht werden. 

Auch nach der Neuorientierung der Kinderheilstätte auf die Betreuung geistig behinderter Kinder 1965 wurde es weiter als Unterkunft genutzt.

 

 

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Kinderbewahrschule (Haus II)  um 1920

 

1978 tauschte die Gemeinde Nordkirchen das Gebäude gegen das der Mädchenschule an der Mauritiusstraße und richtete hier Klassen und Fachräume für die Hauptschule ein.  Zurückgehende Schülerzahlen machten das „Schulgebäude“ jedoch Mitte der 80er Jahre überflüssig, weshalb der Rat 1984 beschloss, es in eine öffentliche Begegnungsstätte umzubauen.

 

Seit 1991 wird es von der Gemeinde für Ratssitzungen, von Bürgern und Vereinen für Veranstaltungen verschiedenster Art genutzt.

 

 

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Johann-Conrad-Schlaun-Schule – Neubau –

 

1972 - 1974 Erstellung des heutigen Altbaus als Hauptschulgebäude

1996 Einweihung des Neubaus für die Gesamtschule

 

8. Johann-Conrad-Schlaun-Schule (Gesamtschule)

 

Die Johann-Conrad-Schlaun-Schule (vierzügige Gesamtschule) liegt am „Grünen Weg“ zum Schloss und ist seit dem Schuljahr 1993/94 die einzige weiterführende Schule der Gemeinde Nordkirchen. Der Schulkomplex besteht aus einem zweigeschossigen Neubau und einem ein- bzw. zweigeschossigen Altbau. Der am 9. November 1996 stattfindenden Einweihung des Schulneubaus war ein von der Gemeinde ausgeschriebener Architekturwettbewerb vorausgegangen. Verwirklicht wurde der Entwurf des Architekten Bruno Schwark aus Geseke eines einfa­chen Kubus mit schönem Innenhof, umrahmt vom renaturierten Gorbach. Der Neubau integriert den Altbau der Schule, der bereits am 9. September 1974 als Gebäu­de der zweizügigen Gemeinschaftshauptschule des Amtes Nordkirchen bezogen wurde. Aufgrund des Gesetzes zur Neuordnung des Schulwesens hatte das Amt zum Schuljahresbeginn 1968/1969 eine Gemeinschaftshauptschule gegründet. Die Mädchen der Jahrgänge 7 bis 9 wurden damals hier in Nordkirchen, die Jungen der Jahrgänge 7 bis 9 in Capelle, und die Jahrgänge 5 und 6 in Südkirchen unterrichtet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Alte Rentei

 

- Um 1730 auf Veranlassung Ferdinand von Plettenbergs errichtet

- 1973 Gesamtrestaurierung und Wiederherstellung des

  historischen Zustandes

 

9. Alte Rentei

 

Auffällig an dem schönen Haus hinter der Nepomukkapelle  ist neben dem beeindruckenden Walmdach die ungewöhnliche Gestaltung der Fensterfront: Zwei Blendfelder mit je 2 Fenstern bilden mit der Tür das Zentrum. Dann folgen beiderseits „Fensterachsen“ durch Werksteinblöcke im Blendrahmen betont. An den Hausecken bilden gesonderte Fensterachsen, abgesetzt durch blinde fenstergroße Blendfelder, den Abschluss der komplizierten Fassade. Dieser Entwurf wird – obwohl verwandt – nicht J.C. Schlaun zugeschrieben.

 

Ein Umbau der 1780er Jahre hat hier und da einige frühklassizistische Spuren hinterlassen. Im 18. Jh. entstand auch der in Fachwerk ausgeführte Wirtschaftsteil. Das Haus wird heute als Arztpraxis und Wohnhaus genutzt. 


 

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Der heilige Johannes von Nepomuk...

war Pfarrer, später Generalvikar in Prag, wo er von König Wenzel IV  1393 gefoltert und in der Moldau ertränkt wurde.

Nach der  Überlieferung soll er nicht bereit gewesen sein, über Bekenntnisse der Königin im Beichtstuhl Auskunft zu geben.

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Die Nepomukkapelle

 

1722 im Auftrag von Ferdinand von Plettenberg und seiner Gemahlin Bernhardine v. Westerholt-Lembeck  vermutlich als Grablege für die Familie begonnen. Ausführung der Arbeiten durch G. L. Pictorius als oktogonaler Baukörper im barocken Stil

1922 Schenkung der Kapelle an die Gemeinde Nordkirchen durch Herzog Engelbert Maria v. Arenberg – Umgestaltung in ein Kriegerehrenmal

 

10. Nepomukkapelle

 

Es ist das Allianzwappen des Hauses Plettenberg-Westerholt, das über der Eingangstür noch an die ursprüngliche Bestimmung als Grabstätte erinnert. Weder der Erbauer Ferdinand, noch sein Sohn Franz Joseph oder seine Enkel sind jedoch hier bestattet. Lediglich der Urenkel Maximilian Friedrich wurde in der Kapelle 1813 nach einem kurzen Leben beigesetzt. Sein Sarg enthielt auch das Herz des 1808 verstorbenen vierjährigen Sohnes Walter Oscar, mit dem die männliche Linie des Hauses ausstarb. Der schmucklose Grabstein ist in der Mitte der Kapelle zu sehen.

 

Auf dem Altar darüber zeigt das Bild eines unbekannten Meisters den heiligen Nepomuk in feierlicher Amtstracht bei seinem unfreiwilligen Sturz in die Moldau. Über seinem Kopf leuchteten einst der Sage nach 5 Sterne. Sie stehen für die fünf Buchstaben   T A C U I – lateinisch für: „ Ich habe geschwiegen“.

 

Um die Kapelle wurde im 19. Jh. ein Begräbnisplatz für höhere Beamte des Hauses Plettenberg angelegt, darunter auch der vor Abschaffung privater Gerichtsbarkeit letzte Patrimonialrichter (Richter des Gutsherrn über seine Untertanen) des Hauses Nordkirchen: Land- und Stadtrichter Gützloe. Die Grabsteine standen hier noch bis zur Neugestaltung des Platzes 1955.

 

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In der Kapelle

 

In neuerer Zeit wird die Kapelle als Kriegerehrenmal genutzt. So wurden bereits nach dem Ersten Weltkrieg beiderseits des Altares zwei Steintafeln mit 42 Namen gefallener Soldaten aufgestellt. Vier weitere Gedenkplatten kamen nach dem Zweiten Weltkrieg hinzu.

 

 

 

 

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Kreuz-Kirche mit Pfarrhaus

 

30.11.1958 Grundsteinlegung

29.10.1961 Einweihung

 

11. Kreuz-Kirche (Evang. Kirche)

 

Während 1945 in Nordkirchen nur ca. 14 Protestanten lebten, waren es 1958 bereits fast 500. Zuerst fanden die Evangelischen Gottesdienste in Schulgebäuden, im Saal des Plettenberger Hofes und später im Jupitersaal des Schlosses statt. 1955 wurde ein Kirchenbauverein  gegründet. Dank  großzügiger Spenden konnte im Mai 1958 mit einem ersten Bauabschnitt begonnen werden, der die Errichtung des Pfarrhauses und des Untergeschosses der künftigen Kirche vorsah. Am 30. November 1958 wurde der Grund-stein für die eigentliche Kirche gelegt - am 29.10.1961 wurde sie eingeweiht.

 

Über dem Altar befindet sich ein Bronzerelief. Es zeigt Christus mit den beiden Emmaus-Jüngern und ist von der Künstlerin Hildegard Schurk-Frisch aus Münster geschaffen worden.  Drei bemerkenswerte Kreuze sind in der Kirche zu sehen. Das große Wandkreuz und das Altarkreuz sind jeweils aus der Holz-deichsel eines Leiterwagens hergestellt worden, auf dem Flüchtlinge 1945 nach Nordkirchen kamen. Das Altarkreuz (meistens in der Vitrine im Eingangsbereich aufbewahrt) besteht aus Granat-splittern und erinnert somit ebenfalls an die Schrecken des Krieges.


 

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Mühle Rath (heute und um 1900)

 

1717 Antrag auf Bau einer Mühle durch Ferdinand v. Plettenberg

1903 Erwerb durch den Herzog von Arenberg

1904 Pacht durch die heutigen Besitzer, die Familie Rath

2004 letzte Renovierung

 

12. Alte Mühle Rath

 

Lange überleg­te der Herzog von Arenberg im Jahre 1906, ob er die Wind­mühle, die am Ausgang des Dorfes an der Straße nach Selm liegt, wieder in Ordnung bringen lassen sollte. Für Wind­mühlen war um die Jahrhun­dertwende eigentlich die Zeit vorbei, weil der Dampf, die neue Antriebskraft, stärker und Wetter unabhängig war.

 

Dabei war sie zur Zeit ihrer Entstehung geradezu ein Wunderwerk der Technik gewesen, mit einem Mahl­werk aus Eisen und Stahl, das aus Leer bezogen worden war. Auch der mächtige Steinturm entsprach dem neuesten Stand des Mühlenbaus - kannte man doch um diese Zeit nur die hölzernen Bockwindmühlen. Bei dieser neuen so­genannten Kappenwindmühle war es nur der obere Teil, die Kappe, der sich mit einer Rosette automatisch so drehte, dass der leiseste Hauch die Flügel erfasste. Leider trat trotz der ex­ponierten Lage auf dem Berg und trotz der technischen Fi­nessen häufig eine wegen Windmangels erzwungene Arbeitspause ein.

 

 

 

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Alte Wassermühle

               

1545 Datierung der Pfahlrostbalken in den Fundamenten  

1672 Erste schriftliche Erwähnung

1913 Erstellung des Anbaus

 

13.  Alte Wassermühle am Gorbach

Vielleicht genauso wenig einsehbar wie damals liegt die "Alte Wassermühle" heute an der Alten Ascheberger Straße. Bauherrin der Mühle, so wie wir sie jetzt in Grundzügen erkennen können, war die Witwe Anna von Morrien, geb. Gräfin von Limburg Styrum, nachdem ihr Mann Johann von Morrien 1628 verstorben war. Sie hat es geschafft, dank eigener Soldaten, die Wasser­mühle durch die Wirren des 30-jährigen Krieges hindurch zu erhalten.

 

Das Gebäude in der jetzigen Form besteht aus einem Altteil an der Wasserlaufseite und dem neueren Anbau. Der Altbau als "Zwei Ständerhaus" steht an der Wasserseite auf unregelmäßigen Natursteinquadern mit einer Mauer­dicke von 0,60 m - 0,80 m, wobei oberhalb Feldbrandziegel vermauert wurden. Diese Mauern ruhen  ihrerseits alle auf Pfählen mit einer Länge von 2,50 m - 3,00 m. An der Wasser­radwand wurden die Mauerdurch­brüche für die Mühlenantriebswellen freigelegt. Die Was­serräder müssen einen Durchmesser von 4,50 m und eine Breite von ca. 0,80 m besessen haben. Bemerkenswert ist, dass hier drei Wellen auf drei Arbeitsebenen zur Verfügung standen, also eine vielseitige Nut­zung als Getreidemühle, Ölmühle und/oder Stampf- und Quetschmüh­le gegeben war. Auch eine dreifache Aufteilung des Bachbettes, festge­stellt bei Baggerarbeiten, unter­streicht diese Entdeckung.

 

 

 

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Alte Burganlage

 

10. – 12.Jh. Errichtung eines ersten Wehr- und Wohnturmes durch die Ritter von Lüdinghausen

 

14. Alte Burganlage im Hirschpark

 

Die kleine Burganlage entstand wahrscheinlich zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert als erste befestigte Anlage der Ritterfamilie von Lüdinghausen (später von Morrien) im Gebiet des heutigen Ortes Nordkirchen. Der  noch sichtbare Hügel war  ursprünglich komplett von einer Gräfte umschlossen. Im Zentrum stand ein kleiner Wehr- und Wohnturm, der wiederum von einer Palisade umgeben war. Die Anlage dürfte nach der Errichtung der größeren Burg um 1400, an der Stelle des heutigen Schlosses, aufgegeben worden sein.

Die „Turmhügelburg“ ist heute ein geschütztes Bodendenkmal und liegt im Hirschpark am Wanderweg A5.