D. Im Ortsteil Capelle
Sehenswertes im Dorf – Übersichtsplan
1 St. Dionysius-Kirche
2
Heimathaus
3
Dorfpark
4
Ehrenmal
5
Grundschule
Rund um
Capelle
6
Heiligenhäuschen Suntrup
7
Ringelkamps Mühle
8 Platz der
1000-jährigen Eiche in Ichterloh
9
Dreiländereck
Kirche St. Dionysius Foto Erich Rinschede
1698 Kirchenschiff im Stil der
Spätgotik und Renaissance errichtet
1902 Querhaus und Chor angefügt.
1. St. Dionysius-Kirche
Nähert man sich der Kirche von Norden bzw. Süden, so fallen einem sofort
die zwei stilistisch unterschiedlichen Teile des Bauwerks auf: Das dreijochige Langhaus
mit Kreuzrippengewölben zwischen Quergurten und Konsolen wurde bereits im Jahre
1698 errichtet. Dieser Teil der Kirche zeigt sich von außen in unver-putztem
Bruchsteinmauerwerk. Die Fenster sind rundbogig ohne Maßwerk. Eingänge mit
Sandsteinportalen befinden sich auf der West- und der Südseite, über ihnen
stark verwitterte bischöfliche Wappen.
Der Turm erinnert mit seinen
romanisierenden rundbogigen Schalllöchern und seinem mit Schiefer gedeckten
Helm an den Turm der Kirche zu Südkirchen. Die Glocken stammen von der
Glockengießerei Petit und Edelbrock in Gescher. Sie wurden 1931 (Glocke mit dem
Schlagton h) bzw. 1955 (Schlagtöne g und a) gegossen.
Querhaus und
Chor wurden dagegen 1902 nach Plänen des Architekten H. Kersting aus Münster im
neugotischen Stil er-richtet und setzen sich durch die sorgsam behauenen Sandsteinquadern und
das neugotisches Maßwerk der Fenster
optisch vom alten Teil ab. Der gesamte Erweiterungsbau weist, wie auch das
Langhaus, eine Kreuzrippenwölbung auf. Ursprünglich wollte man auch das
Langhaus durch einen vier-jochigen Neubau mit gewaltigem Westturm ersetzen,
dazu kam es jedoch nicht.
Der Kreuzweg im Innern der Kirche stammt aus
der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. An den Seitenwänden befindet sich zur
rechten Seite eine barocke Figur des Kirchenpatrons, des heiligen Dionysius,
zur Linken eine Figur aus der Zeit um 1900, die Jesus den guten Hirten
darstellt. Am Übergang vom alten zum neueren Teil der Kirche hängt eine
Strahlenkranz bzw. Doppelmadonna, die zu den ältesten Ein-richtungsgegenständen
der Kirche zählt. Hier wurde 1986/87 eine neue Altarinsel errichtet. Sie ist
nicht nur der Mittelpunkt der Kirche, sondern auch Zentrum alles
gottesdienstlichen Tuns.
Im rechten
Querhausarm erinnern zwei um 1968 aufgehängte Tafeln sowie ein Totenbuch an die
Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege. Zwischen den Tafeln ist das
Missionskreuz auf-gehängt, welches an die Gemeindemissionen von 1856 bis in die
Gegenwart erinnert. Der Josephsaltar wurde 1936 errichtet und zeigt in der
Mitte den Heiligen Joseph als Arbeiter, und in den beiden Reliefs zur Rechten
und Linken das Sterben des Heiligen sowie dessen Vermählung. Im linken
Querhausarm ist der 1919 errichtete Altar der schmerzhaften Mutter, die
„Immerwährende Hilfe“, die aus der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts (aber
vor 1891) stammt, sowie eine Figur des Heiligen Antonius, die aus der Zeit um
1900 stammen dürfte, zu sehen. Am Übergang vom Chor zum Quer-haus wurden die
Pfeiler zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Figuren des Herzen Jesu und Mariä
geschmückt.
Der Chorraum weist den häufigen 5/8 Schluss
und eine neu-gotische Wölbung auf. Die Verglasung der Fenster stammt, wie auch
die ornamentale Verglasung des Querhauses, aus der päpstlichen Hofglasmalerei
Derix in Kevelaer und wurde 1903 gefertigt. Die Entwürfe gehen auf den
bedeutenden Kirchenmaler Friedrich Stummel (1850 - 1919) zurück, der ebenfalls
in Kevelaer sein Atelier hatte. Die Chorfenster zeigen: In der Mitte die
Kreuzigung und zur rechten und linken Seite die Geburt Christi sowie das Mahl,
welches der auferstandene Christus in Emmaus mit zwei Jüngern hielt. Die
Chorfenster zählen sicherlich zu den wertvollsten Kunstwerken der Kirche.
Der Hochaltar
wurde im Jahre 1903 errichtet und zeigt die wunderbare Brotvermehrung und die
Hochzeit zu Kana. Die Kanzel stammt wahrscheinlich aus dem 1872 aufgehobenen
Kloster Notre Dame zu Coesfeld und gelangte schon vor 1892 nach Capelle. Somit
ist sie ein sehr frühes Beispiel neugotischer Kirchenmöbel. Die übrige
Ausstattung der Kirche, wie Bänke, Kommunionbänke, Beichtstühle, sind in
neugotischen Formen gehalten und stammen aus der letzten Bauzeit - ebenso, wie
die Orgelbühne. Sie zeigt in der Mitte das Relief König
Davids. Im Jahre 1931/32 musste die Brüstung jedoch erneuert werden. Aus diesem
Jahr stammt ebenfalls die Orgel, die von der Orgelbaufirma Speith in
Rietberg errichtet wurde und 21 Register und eine pneumatische Traktur hat.
Finanziert wurde die Neuausstattung zu großen Teilen durch eine Spende des
Bernhard Nägeler, der in den USA lebte.
Heimathaus des Heimatvereins Nordkirchen e. V.
1784 erste Gaststätte.
1822 u. 1834 Beschädigung
der Vorgängerhäuser durch Brände
1843 jetziges Gebäude
erbaut.
2003 – 2005 Erwerb und
Renovierung durch den Heimatverein.
2. Heimathaus des
Heimatvereins
Die
Geschichte des heutigen Heimathauses reicht weit in die Vergangenheit. Schon
1784 befand sich an dieser Stelle eine Brauerei und Gastwirtschaft. Zunächst
wird ein „Jan Linnemann“, ab 1810 Franz Heinrich Soddemann als Gastwirt
genannt. Anfang des 19.Jh. wurde das Gebäude mehrfach durch Brand stark
beschädigt. Allein in den Jahren 1822 und 1843 wütete
das Feuer so heftig, dass auch Teile der gegenüber liegenden Kirche stark
beschädigt werden, ja sogar die Glocken aus dem Turm fielen. Das Gebäude wurde
stets wieder aufgebaut und behielt, trotz Modernisierung auf der kirchenzugewandten
Seite, seine ursprüngliche Gestalt und prägte damit den alten Dorfkern.
1890 erwarb
Theodor Handrup das Gebäude. Seine Nachfahren führten die „Domschänke“ bis zur
Schließung 1999 - das heruntergekommene Haus stand
kurz vor dem Abbruch.
Am
01.10.2003 kaufte jedoch der Heimatverein Nordkirchen die Gaststätte, dank der
großzügigen Spende eines Heimatfreundes. Anfang 2004 wurde das Gebäude unter
Denkmalschutz gestellt und von vielen freiwilligen Helfern in zwei Jahren
wieder her-gerichtet. Die Einweihung fand am 11.09.2005 statt.
Heute ist das
Heimathaus Begegnungsstätte für alle Bürger und Heimatfreunde
unserer Gemeinde. Hier finden Ausstellungen jeglicher Art statt, treffen sich
Arbeitskreise und Tanzgruppen. Selbstverständlich steht das Heimathaus auch
anderen örtlichen Vereinen im Rahmen der räumlichen Möglichkeiten für
Versammlungen und kleine Feiern zur Verfügung.
Kaminzimmer im Heimathaus
För Gemöötlichkeit har man
Gespüer,
hier setten alle rund ümt Füer.
Ne drüge Mettwuorst in´ne Hand,
sau kennt man usse Mönsterland.
Jau alls is olt, för di ist´nie,
ach kuem doch öfte äs vöürbi.
Nao Fieraomd
wüörn se alle gliek,
in alle Pöst satt hier Mussik.
Bi Steffens dao wuor viell
gesungen,
dat Heimathus – et is gelungen
Theodor Heimann
Dorfpark mit Findling
1972-1973 in Eigeninitiative von
Capeller Bürgern u. Vereinen angelegt
3. Dorfpark
Durch eine
Bürgerinitiative, die u. a. vom hiesigen Männergesangverein Cäcilia ausging, wurde von 1972 bis 1973 eine
Parkanlage im Dorfkern von Capelle angelegt. Eine Brücke über den Capeller
Bach, im Volksmund ,,Teufelsbach“ genannt, verbindet seitdem zwei Wiesenstücke,
auf denen früher Kühe grasten. Durch Wege, Bänke, heimische Baumpflanzungen und
Pflanzbeete entstand eine große, aufgelockerte und freundliche Fläche.
Bei
Kanalarbeiten in den 80er Jahren stieß man auf den ca. 5 Tonnen schweren
Findling, der seinen Platz jetzt in der Nähe des Ehrenmales gefunden hat. 1977
wurde hier im Dorfpark zudem eine besondere Eiche gepflanzt. Zur Erinnerung und
zum Dank an alle aktiven Mitwirkenden beim Landeswettbewerb ,,Unser Dorf soll
schöner werden“, bei der
man die Capeller
mit einer Bronzeplakette bedacht hatte.
Ehrenmal
4. Ehrenmal
Vom Dorfpark
gelangt man mit wenigen Schritten zum Ehrenmal.
Es wurde zum Gedenken an die Capeller Bürger, die im Ersten Weltkrieg
(1914 - 1918) gefallen sind, 1923 aus Sandstein errichtet und eingeweiht.
Die Grundschule von Capelle
1956 und 1962 in 2 Teilabschnitten erbaut
5. Grundschule
Die
Katholische Grundschule Capelle ist eine einzügige Grundschule und liegt mitten
im Dorf, umgeben von Gärten, Wiesen und dem Dorfpark.
Sechs helle,
große Klassenräume, der Sport-, ein Werk- und Kunstraum, eine Küche sowie eine
Schulbücherei mit über 700 Büchern laden zusammen über 100 Schülerinnen und
Schüler zum Lernen ein.
Nach der
Grundsteinlegung 1953 konnte die Schule in zwei Bau-abschnitten ihren offiziellen
Betrieb Ostern 1956 bzw. Sommer 1962 aufnehmen. Bischof Dr. Michael Keller
weihte die Schule am 6. Juli 1956 ein.
1885 anlässlich einer Heirat
entstanden.
6. Heiligenhäuschen Suntrup
Die volkstümlich
und bescheiden ,,Dat Bildken“ genannte Kapelle gehört zum Hofe der Familie
Peter Suntrup. Sie liegt am Anfang einer langen Baumallee direkt an der
Bahnhofstraße.
Nach
aufwendigen Renovierungsarbeiten im Jahr 1954 und 1976, bei denen auch die ehemals
bunt angemalte Statue von vielen Schichten Farbe befreit wurde, erstrahlt das
Heiligenhäuschen heute wieder in alter Pracht. Erbaut wurde es 1885, anlässlich
einer Heirat und der damit verbundenen Namensänderung.
Die
Muttergottes-Statue ist ein Original, von dem es immerhin nur sechs
Gipsabdrücke in Deutschland gibt.
Bis im Jahre
1971 war die Kapelle die 1. Station bei der großen Fronleichnamsprozession.
Ringelkamps Mühle um 1900
1862 erbaut
1928 Entfernung beider Flügel
bis Ende der 90er Jahre Handel
mit Futter, Getreide usw.
7. Ringelkamps Mühle
Die 1862 von
dem Capeller Müller Heinrich Scholle errichtete Mühle liegt in der Flur mit der
Bezeichnung ,,Lösinger Feld“, das schon
Mitte des 12. Jahrhundert Erwähnung
fand. 1900 kaufte Clemens Ringelkamp die Mühle. Seine Nachfahren sind heute in
vierter Generation Besitzer des alten Backsteinbaus und der angrenzenden
Nebengebäude. Bis Ende der 90er Jahre wurde hier Handel mit Futter,
Düngemittel, Getreide, Mehl, Saaten und Kartoffeln betrieben. Noch heute mahlen
Vater und Sohn fast täglich Getreide für die eigenen Tiere.
Bis Ende der
20er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde die Mühle mit Windkraft angetrieben.
Nachdem jedoch ein Flügel im Sturm abgerissen wurde, mussten die Flügel 1928
ganz entfernt werden - mit Erfindung der Dampfmaschine brach eine neue Ära an.
In den 40er Jahren ersetzten schließlich Elektromotoren die Dampfkraft.
Eine Jagdgesellschaft macht Pause an der 1000-jährigen Eiche (um 1896)
8. Platz der 1000-jährigen Eiche in Ichterloh
Von Capelle aus erreicht man in kurzer Zeit das
Gelände des ehemals nördlich gelegenen, stattlichen Schlosses Ichterloh. Heute
ist dort allerdings nur noch ein Haus mit Gräfte erkennbar. Ganz in der Nähe
befindet sich der Platz der 1000-jährigen Eiche und lädt Wanderer zur Pause
ein.
Dort, wo jetzt wieder jüngere Eichen stehen, stand
bis 1939 ein ganz besonders imposantes Exemplar. Der Baum hatte in Manneshöhe einen Umfang von 5,75 m.
Überwältigend war die
weit ausgreifende Krone, die schon in drei Meter Höhe ansetzte. Die stärksten Äste hatten einen Umfang von 2 Metern und griffen vom Stamm
aus bis zu 17 Meter fast waagerecht ins Gelände.
Das Alter der Eiche konnten selbst damals Fachleute kaum schätzen, daher der Name die „1000-jährige Eiche von Ichterloh“.
Leider war der Baumriese schon 20 Jahre
abgestorben, sodass er schließlich
gefällt werden musste.
Grenzstein im Dreiländereck
1999 vom Heimatverein
aufgestellt.
9.
Dreiländereck
Ein großer
Findling markiert den Punkt am Wirtschaftsweg „Gorfelds Placken", der zum
Schnittpunkt der Gemarkungsgrenzen Nordkirchen, Südkirchen und Capelle am
nächsten liegt. Im Mündungsbereich eines kleinen, namenlosen Wasserlaufs
in den Gorbach, hat der Grenzstein gut sichtbar für Wanderer und Radfahrer seinen Platz gefunden. Auf
dem Stein sind die Grenzen der selbstständigen Gemeinden vor 1975 dargestellt.
Im Herbst 1999 organisierten Capeller
Heimatfreunde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde die Anschaffung, Beschriftung
und die Aufstellung des Steines. Angeregt hatte das Projekt ein Mitglied des
Heimatvereins, der auch das Grundstück zur Verfügung stellte.
....
steht an den Ortsausgängen aller drei Ortsteile.